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Alles Käse!

Nachtmahr Nicolai Abildgaard

Warum es Albträume gibt und wie man sie los wird.

Die meisten Menschen werden mindestens einmal pro Woche von Albträumen heimgesucht, denn laut New York Times dominieren sie mit 75% unsere Nächte. Dass diese Träume mitunter irrationale und skurrile Handlungsstränge enthalten können, das weiß auch der Protagonist in Meik Höllenkrämers neuem Roman „Nicht von dieser Welt“. Der Erzähler, der massenhaft Käse und Zigaretten konsumiert, findet sich unter anderem in einem überdimensionalen Aschenbecher wieder und befürchtet, von der Asche getroffen zu werden. Er ist der Bedrohung scheinbar hilflos ausgesetzt.

Doch warum haben Menschen überhaupt Albträume? Sollte es im Falle des käseliebenden Protagonisten tatsächlich der Käse sein? Denn vor dem Schlafen gehen verzehrter Käse führt angeblich zu den verrücktesten Albträumen. Dieser Mythos vom Albtraum-Käse lässt sich allerdings leicht aufklären: Käse ist schwerverdaulich. Die Arbeit, die der Körper damit hat, nimmt der sich regenerierende Organismus als Belastung wahr, was wiederum zu den Albträumen führt. Das gleiche gilt auch für Salat, rohes Gemüse und Vollkornprodukte. Am Käse liegt es also nicht (nur).

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Von Menschen und Schweinen

Schweine (Bild under Gnu by Guido Gerding)

Die erstaunliche Geschichte der LPG.

„Dass nicht unbedingt alles mit rechten Dingen zuging, das wissen wir doch. Schwamm drüber. Es war eine andere Zeit, mit anderen Bedingungen. Ich will ja auch gar nicht über die Schweinefarm des alten Scholtz reden…“
„LPG!“
„Wie?“
„LGP hieß das früher im Osten.“
„Ach so. Natürlich. LP… Dingsbums.“

In der Tat können „Wessies“ wie der wissbegierige Tobais Putze aus Thomas Sabottkas kolkrabenschwarzem Roman „Land, Luft & Leichenschmaus“ mit dem Schlüsselbegriff der DDR-Landwirtschaft selten etwas anfangen.
Die Entstehung dieser Betriebe wurde 1945 mit einer Bodenreform eingeleitet, bei der Großgrundbesitzer (mehr als 100 Hektar) enteignet wurden.

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Eiskalt erwischt!

Wie Schiffe sinken und Menschen erfrieren.

„Schwarzer Frost“ kann tödlich sein: Auf der Wikipedia-Liste bedeutender Havarien zwischen 1950 bis 1999 finden sich gleich fünf Unglücke, bei denen er als Ursache genannt wird. Der Begriff bezeichnet Eisschichten, die bei hoher Luftfeuchtigkeit oder Niederschlag auf unterkühlten Schiffsoberflächen entstehen. Das dadurch angesammelte Gewicht verschiebt den Schwerpunkt des Schiffs, das dadurch kentern kann. Die einzige Abhilfe ist das schnellstmögliche Ansteuern wärmerer Gefilde.
Genau diese Eigenschaften veranlassten den Autor David Wonschewski, sein Romandebüt auf den Namen „Schwarzer Frost“ zu taufen: „Mit Seefahrt hat der Roman nichts zu tun, aber mir gefiel dieser Begriff, lässt er sich doch gut auf die Psyche des Menschen übertragen. Manche Menschen gehen nach und nach kaputt an ihrer Umwelt, sie vereisen.“

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Eine Mordsarbeit!

Vom Gewerbe eines Killers.

Auftragsmord ist ein Dauerbrenner. Egal ob in Filmen, Romanen oder Computerspielen, der Killer von Berufs wegen ist mittlerweile populärer Teil der Mainstream-Kultur; meist als gefühlskalte Tötungsmaschine, gelegentlich auch als Projektionsfläche alternativer Moralvorstellungen oder Konflikte zwischen Auftrag und Gewissen.
An der kulturellen Relevanz gemessen ist der Wikipedia-Artikel zum Thema „Auftragsmord“ überraschend kurz und dilettantisch: Auftragsmorde seien fast ausschließlich organisierter Kriminalität oder Geheimdiensten zuzuordnen, in der BRD allgemein aber überaus selten. Punkt.

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Das Märchen von der zickigen Ziege

Die ganze Wahrheit über Ziegen.

Thüringer Wald ZiegeIm Alltag strafen wir unsere Mitmenschen oftmals mit Beleidigungen wie „Du dumme Ziege“ oder „arrogante Zicke“. Wir bezeichnen mit diesen Wendungen Menschen, die an allem etwas auszusetzen haben oder einfach nur begriffsstutzig sind. Doch sind die gehörnten Wiederkäuer wirklich dumm? Sind sie denn chronische Nörgler?

Als ich kürzlich mit der freilich haltlosen Anklage, ich sei zickig, konfrontiert wurde, stellte ich mir eben jene Fragen und beschloss, dieser allseits bekannten Redewendung auf den Grund zu gehen.

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