(Von Christoph Eydt) In seinem Buch „Sokratesk“ lässt Autor Christoph Eydt den antiken Philosophen Sokrates wiederauferstehen und auf verschiedene Menschen in unserer gegenwärtigen Gesellschaft los. Er beackert mit der sokratesken Hebammenkunst – also mit dem Fragen, bis dass der Becher einen scheidet – damit Themen und Befindlichkeiten unserer Zeit. Wenn wir gewusst hätten, dass die Buchmesse dieses Jahr nicht ausfällt, dann wäre dieses Kapitel auch im Buch:
Es war einmal ein Gelände im Osten der deutschen Lande, welches im Frühjahr stets zugestellt wird mit einer Ansammlung, Bündelung und Komprimierung von papier-, bild- und schriftgestützten Wissenstransportmitteln. In dieser Zeit, in der die Sonne noch kühl daherkommt und die Wolken dicht geschlossen sind, drängeln sich abertausende Menschen auf eben jenes Gelände, welches für einen kurzen Zeitraum in unendlich viele Königreiche zu zerfallen scheint. Ecken, Winkel, Flure, Podeste und Bühnen wechseln sich einander ab, mindestens in dem Maße wie Buchtitel, Schreihälse, Ideen, Postulate oder rhetorische Raketen.
Sokrates auf der Buchmesse weiterlesen
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