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Ich bin dann mal weg

Meditation - periplaneta

Die ganze Wahrheit übers Meditieren. Ein Peripherieartikel von Melanie Jacobsen.

Meditation. Sowohl Berühmtheiten aus dem fernen Hollywood als auch Burn-out-geplagte Bürojobber schwärmen davon wie von einem neuen Wunderallheilmittel. Was früher noch als skurriles Hobby von Hippies und Esoterikern galt, ist nun das fresheste Must-do.
Auf die Frage: „Was ist eigentlich Meditieren?“, würde die Mehrheit antworten: „Das ist doch, sich irgendwo hinsetzen, die Augen schließen und versuchen, an nichts zu denken.“
Klingt auf jeden Fall nach dem, was ich jeden Freitag Nachmittag mache. Um dann drei Stunden später völlig desorientiert und müder als vorher aufzuwachen … Aber das kann damit nicht gemeint sein. Ich stürze mich in die Recherche.

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Das Höllische an unserem Kaffee

Kaffee

In C.C. Holisters Roman Inferno für Anfänger trinken die Bewohner ihrer Hölle Kaffee, um sich zu berauschen. Koffein hat auf ihre dämonischen Körper eine ähnliche Wirkung wie Alkohol auf den menschlichen.
Auch wenn Koffein bei uns Normalsterblichen anders wirkt – Kaffee ist auch in der realen Welt Kult, wenn auch ein durchaus höllischer.

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Märchen: Folterschrift oder Kinderbuch?

Wald und Nebel

Märchen damals und heute…

Der goldene Oktober ist vorbei und draußen ziehen sich seit Tagen wabernde Nebelschwaden über die fast gänzlich kahlen Bäume, deren Äste wie dürre Finger hinauf zum dunkelgrauen Himmel zeigen. Der beißende Wind treibt die letzten Blätter umher und lässt die Balken knarren. Ich blicke nach draußen. Die Stimmung könnte unheimlich, gar bedrohlich wirken, doch keins der unguten Gefühle dringt zu mir vor. Ich sitze auf dem Sofa meiner Eltern. Eingewickelt in eine rote Decke, und mit einer Tasse Kakao in meiner Hand lausche ich der Stimme meiner Mutter, wie sie mir aus dem roten Buch vorliest, das seit ich denken kann die Reihen unseres weißen Bücherregals ziert. Meine Mutter senkt ihre Stimme, die Geschichte ist zuende. Doch sie kommt gar nicht erst dazu, das Buch zuzuklappen, da protestieren meine Schwester und ich, um auch noch die nächste Geschichte hören zu dürfen.

So oder so ähnlich darf man sich die Märchensonntage vorstellen, bei denen uns die Zeilen der Gebrüder Grimm wieder und wieder an Orte entführten, an denen Hexen, Prinzessinnen, tapfere Ritter und sprechende Tiere einen realen Stellenwert hatten. Wenn ich damals über den Ursprung dieses wichtigen Teils meiner Kindheit Bescheid gewusst hätte…

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Düüüüüüsenzuch – Auf den Spuren vergessenen DDR-Vokabulars

Bereits der Titel von Mikis Wesensbitters Erzählungsband „Guten Morgen, du schöner Mehrzweckkomplex – Geschichten aus Ostberlin“ bereitet Leser*innen darauf vor: Zum Teil spielt der Roman in einer fremden Welt, die ihre ganz eigene Sprache hat – zumindest kommt es Nachwende-Kindern wie mir so vor.

Nach der Lektüre des Buches ich jetzt, dass Fans der entsprechenden Musikrichtung als „Heavy Metallisten“ bezeichnet wurden und Brote „Bemmen“ waren, und mir sind auch alte Bekannte wie der „D-Zug“ (wie in „Eine alte Frau ist doch kein …“) wiederbegegnet.

Allerdings habe ich mich zum ersten Mal gefragt, wofür eigentlich das „D“ steht. Leider nicht für „Düüüüüüüsenzuch“ wie Lektorin Sarah nicht ganz ernst in stilechtem Sächsisch vorschlug. Tatsächlich handelt es sich dabei um einen „Durchgangszug“, das Äquivalent eines ICE.

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Von geschälten Mandarinen und Kiwis im Kunststoffbecher

Wieso unsere Bequemlichkeit zum Verhängnis wird.

Ich nehme zum ersten Mal seit langem meine Facebook App wieder in Betrieb. Ein paar unwichtige Benachrichtigungen später stoße ich auf ein Video. Vor mir sehe ich eine Meeresschildkröte, die auf einer Metallplatte liegt und mit benebelten, trüben Augen an der Kamera vorbeisieht. Um sie wuseln Hände und fuhrwerken mit einer Zange in ihrem Gesicht herum. Aus ihrer Nase läuft Blut. Gut acht Minuten kostet es die Tierschützer, den Einwegstrohhalm aus der Nase des Tieres zu ziehen, während mir mit jeder Sekunde übler wird.

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