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Auszug aus dem Thriller „Tanz der Viren“

Folke Ingmar Hess - periplaneta

Im Buch „Tanz der Viren“ von Folke Ingmar Hess, welches im Frühjahr 2022 erschienen ist, gibt es ein fiktives Interview mit einem Professor, welches im Buch 2023 geführt wird. Dessen Parallelen zum aktuellen Krankheitsgeschehen im Winter 2022 sind so frappierend, dass wir einen Teil dieses Interviews hier mal als Leseprobe zur Verfügung stellen:

Folke Ingmar Hess: Tanz der Viren

Szene 6: CoViD-23

Deutschland, Hamburg, 2023, Ministerium für Gesundheit, Pressezentrum „Alte Elbphilharmonie“, Interview mit Professor Drohbach

Das größte Experiment der Menschheit begann im Jahr 2020. Milliarden Menschen wurden neue Impfstoffe injiziert, hergestellt mit am Menschen bisher nicht erprobten Verfahren, bei unzureichender Datenlage bezüglich Nebenwirkungen, autorisiert lediglich per Notzulassung in fast allen Ländern der Welt.

Journalist: „Sehr geehrter Herr Professor Drohbach, Sie stehen im Rampenlicht und an der Front dieser unvorhergesehenen Epidemien durch verschiedenste Viren, unter anderem, wie ich mir notiert habe, Adenoviren, RS-und Picorna-Viren, zu denen wohl die Rhino-, Echo- und Coxsackie-Viren gehören. Wir haben einige brennende Fragen zu diesen Infektionen und den möglichen Impfungen dagegen.“
Professor Drohbach: „Sehr gerne. Vielen Dank für die Einladung.“
Journalist: „Sehen Sie einen Zusammenhang zwischen der CoViD-19-Pandemie der letzten Jahre und dem Auftreten dieser neuen Infektionen?“
Professor Drohbach: „Diese Infektionen sind nicht neu. Wir kennen die Viren seit Langem. Neu ist jedoch ihr Verhalten und die klinischen Verläufe. Bislang verursachten diese Viren meist harmlose Erkrankungen, heute dagegen sieht man viel öfter auch schwere Krankheitsbilder. Dies gilt auch für die Influenza Viren. Eine Erklärung könnte sein, dass andere Viren zur Zeit versuchen die dominierenden Coronaviren von ihrem gemeinsamen Wirt, dem Menschen, zu verdrängen. Sie konkurrieren quasi um ihre Opfer und müssen deshalb infektiöser werden.“

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Fernweh

Fernweh 1 - periplaneta

von Silvia Klein

Fernweh ist eines meiner Lieblingswörter in der deutschen Sprache. Zum einen, weil es dieses Gefühl perfekt beschreibt: Es tut weh, es ist wie ein Schmerz, ein Ziehen, das einen in die Ferne treibt. Zum anderen, weil es einer dieser Wörter ist, für die es in vielen Sprachen keine Übersetzung gibt. Im Englischen heißt es „wanderlust“. Das mag ich auch, hat aber eine andere Konnotation. Hier geht es um Freude und der Blickwinkel ist anders: Er liegt nicht auf der Richtung (in die Ferne), sondern auf einer Aktivität (to wander). Im Spanischen und Niederländischen gibt es kein eigenes Wort für dieses Phänomen, es wird umschrieben mit „drang naar verre landen“, was so viel heißt wie „der Drang nach fernen Ländern“, auf Spanisch ist es fast das gleiche mit „nostalgia de paises lejanos“ also „Nostalgie für weit entfernte Länder“. Ich könnte noch eine Weile so weitermachen, aber erstens sind das alle Sprachen, die ich spreche, und zweitens säßen wir dann noch ewig hier. Auf jeden Fall mag ich, dass es im Deutschen ein eigenes Wort für dieses Gefühl gibt, das mich so oft packt.

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Gib Gummi!

Ente Badewanne

Von wissenschaftlichen Quitscheenten und Schaumbädern.

Wenn ich an Quietscheentchen denke, erinnere ich mich sofort an meine Kindheit und wie ich mit acht Jahren zusammen mit meinem kleinen Bruder in der Badewanne saß und wir die zwei Enten (es mussten natürlich zwei sein, damit kein Streit entsteht) immer wieder zum Quietschen gebracht und unter Wasser gedrückt haben, damit sie dann wie von Zauberhand von ganz alleine wieder an die Wasseroberfläche ploppten.
Mittlerweile stehen die Enten auf der Fensterbank im Bad und werden nicht mehr benutzt; es gibt allerdings tatsächlich Erwachsene, die mit Quietscheentchen forschen. Manche erinnern sich vielleicht noch an die Meldung in den Nachrichten von Anfang 1992, dass ein Frachter aus Hongkong auf dem Weg in den US-Staat Washington unterwegs war, und dann bei einem Sturm drei Container mit insgesamt knapp 29.000 Spielzeugtieren über Bord gingen.

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Maskierte Invasoren aus Amerika

Waschbaer

Ein Peripherieartikel über Waschbären.

Am 12. April 1934 entließ Forstmeister Wilhelm Freiherr Sittich von Berlepsch am hessischen Edersee vier nordamerikanische Waschbären in die Freiheit. Den vorgebrachten Grund, das Bereichern der heimischen Fauna, schien man damals für eine ehrenwerte Sache zu halten. Elf Jahre später entkamen gut 25 Exemplare aus einer brandenburgischen Pelztierfarm. Hier und da passierte dann und wann wohl Ähnliches und jetzt haben wir den Salat: Heute gehört Procyon lotor offiziell zu den „100 schlimmsten invasiven Arten“ in Europa. Er hat bei uns keine natürlichen Feinde, und an neue Nahrung und Lebensräume passt er sich dermaßen gut an, dass er sich in weiten Teilen Deutschlands wohlfühlt.

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Die Ur-Vernichter

Ameise

Ein Peripherieartikel über Treiberameisen von Alexander Blumtritt.

Über das Cover von „Die Gleichheit der Blinden“ von Nora Beyer krabbeln Ameisen. Ein insektenaffiner Mensch wie ich denkt bei dieser Verbindung von Titel und Motiv augenblicklich an Treiberameisen. Darunter zählt der Zoologe diverse Ameisenarten in Mittel- und Südamerika, Afrika und Asien, die mehr oder weniger nah verwandt sind, sich aber durch eine gemeinsame Eigenschaft auszeichnen: Sie sind „nature’s primordial exterminators“, wie es ein Ameisenforscher ausdrückte. Die Ur-Vernichter.

Ausführungen über diese Tiere lesen sich wie Horror-Science-Fiction. Jeden Tag verlassen Hunderttausende bis Millionen Arbeiterinnen einer Kolonie ihr Nest und gehen als gigantische Marschsäule auf Raubzug durch den Dschungel. Die Armee der amerikanischen Art Eciton burchellii kann 200 Meter lang und 20 Meter breit werden. Alles, was ins Schema fällt und nicht entkommen kann – Insekten, Spinnen, Würmer, kleine Wirbeltiere –, wird getötet und vor Ort mit riesigen Mundwerkzeugen zerlegt. Einzelne Ameisen schaffen die Beute ins Nest, wo sie an die Larven verfüttert wird. Soldaten, bedeutend größer als die Arbeiterinnen, flankieren den Heerzug mit weit aufgerissenen Zangen und sichern den Weg. Wenn Hindernisse überwunden werden müssen, bilden die Arbeiterinnen Brücken oder Säulen.

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