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Maskierte Invasoren aus Amerika

Waschbaer

Ein Peripherieartikel über Waschbären.

Am 12. April 1934 entließ Forstmeister Wilhelm Freiherr Sittich von Berlepsch am hessischen Edersee vier nordamerikanische Waschbären in die Freiheit. Den vorgebrachten Grund, das Bereichern der heimischen Fauna, schien man damals für eine ehrenwerte Sache zu halten. Elf Jahre später entkamen gut 25 Exemplare aus einer brandenburgischen Pelztierfarm. Hier und da passierte dann und wann wohl Ähnliches und jetzt haben wir den Salat: Heute gehört Procyon lotor offiziell zu den „100 schlimmsten invasiven Arten“ in Europa. Er hat bei uns keine natürlichen Feinde, und an neue Nahrung und Lebensräume passt er sich dermaßen gut an, dass er sich in weiten Teilen Deutschlands wohlfühlt.

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Über Macken, Tarantino und das Geldverdienen

Ein Interview mit Marien Loha.

Auf dem Cover zu dem neuen Roman von Marien Loha ist auf lila Hintergrund ein blauäugiges Dalmatiner-Zwergpony zu sehen, das gerade durch eine Blutpfütze gelaufen ist. Reichlich schräg ist das. Waren da etwa Drogen im Spiel?!
Gewissermaßen ja, denn „Baking Bad – In roten Pfützen spielt man nicht“ ist eine Verbrechersyndikatsgeschichtenparodie mit einem hohen Anteil an bewusstseinsverändernden Substanzen – natürlich rein literarisch gesehen. In dem tarantinoesken Thriller wird der unbedarfte Eddy durch seltsame Zufälle zum Leibkonditor eines Drogenring-Bosses, der wiederum ein Faible für die Farbe Lila, Kuchen und ein ungewöhnliches Haustier hat. Wie – um alles in der Welt – kommt man denn auf so was?! Also haben wir uns mit Marien Loha über seinen zweiten Roman unterhalten.

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18.Dezember: Waschbär im Schlafrock

Waschbär mit Marien Loha

Seif Dich ein!

„Du hast es nicht leicht gehabt bisher, was?“ Ich nehme den Duschkopf und drehe das Wasser auf. Der Waschbär springt hoch und klammert sich an der Duschkopfhalterung an der Wand fest. Vorwurfsvoll guckt er mich an. „Tut mir leid Kleiner, aber du stinkst wie ne Mülltonne im Hochsommer.“ Ich richte den Strahl auf Toni. Er lässt es über sich ergehen, klammert sich aber weiter an der Stange fest. Auch die Prozedur von Einseifen und Abspülen nimmt er kommentarlos hin. Nun hängt sein Fell ganz glatt an ihm herunter, sieht irgendwie witzig aus. Das Wort ‚bedröppelt‘ kommt mir in den Sinn. Ich nehme ein flauschiges Handtuch, wickle ihn darin ein und lege ihn in den Wäschekorb. Eigentlich müsste das total niedlich aussehen, tut es aber irgendwie nicht. Es wirkt eher komisch, wie ein alter Exsoldat mit Silberhaar und Bürstenschnitt in einem rosa Ballettkleidchen.

Auf einmal saß da ein Waschbär im Ohrensessel… Karl, der Held aus Marien Lohas Roman, beschloss kurzerhand, das schwarz-weiße Fellbündel erst einmal unter die Dusche zu stecken. Und was eignet sich für ein fellpflegendes Bad besser als eine selbstgemachte Seife.

  • Tipp: Verschenke dieses Buch zusammen mit einer selbstgemachten, fellpflegenden Seife. Wenn Du für das Seifenrezept Beeren-Tee benutzt, dann wird es sogar eine Waschbeer-Seife. Du bekommst von uns bis 24.12. Deine Geschenke eingepackt plus Weihnachtspostkarte und (auf Wunsch für nur einen Cent) eine Überraschung unserer Wahl.

 

Adventskalender

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„Waschbär im Schlafrock“ 1. Die Begegnung

Marien Loha liest aus seinem Roman „Waschbär im Schlafrock“.

Sein Held Karl ist auf den ersten Blick ein eher schüchterner Zeitgenosse – oder zumindest stiller als seine Mitmenschen. Karl beobachtet, stellt Fragen, viele Fragen, meistens aber nur sich selbst: Ist mein bester Freund nun schwul oder nicht? Kann das nicht einer der Praktikanten machen? Warum ist der Bundespräsident in echt kleiner als im Fernsehen? Wie bekommt ich eine Frau wieder los, die nach dem ersten Sex bereits die Namen unserer Kinder festgelegt hat? Warum hat Natascha unter ihrem Mantel nichts an? Gott, was hab ich gestern alles getrunken? Warum ist die Tierärztin eigentlich verheiratet? Und was will dieser Waschbär auf meiner Couch?

Gefilmt von Marion Alexa Müller im Periplaneta Literaturcafé Berlin, und geschnitten von Marion Alexa Müller und Pia Jesionowski.

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Der Paradiesvogel und sein Waschbär

Marien Loha

Marien Loha mit Romandebüt bei Periplaneta.

Ein Jungautor! Der Berliner Slampoet und Autor Marien Loha verringert ab sofort das Durchschnittsalter unserer Autoren. Am Freitag, den 25.07. 2014 veröffentlicht Periplaneta sein Romandebüt „Waschbär im Schlafrock“. Ab 20 Uhr wird das Buch im Periplaneta Literaturcafé erstmals im Rahmen einer Autorenlesung vorgestellt und ist ab sofort bis zum Release zum Subskriptionspreis vorbestellbar.

„Waschbär im Schlafrock“ ist die Geschichte von Karl, aus der Sicht von Karl. Denn Marien Lohas Held ist ein introvertierter Mensch – und redet nicht so viel, wie seine Mitmenschen. Aber in seinem Kopf geht der Punk ab. Karl geht seinen Weg, zwangsweise. Viel lieber würde er sich einfach auf eine Bank am Wegrand setzen, gucken was passiert und wer so vorbeiläuft. Doch äußere Einflüsse schubsen ihn Schritt für Schritt voran. Z.B. ein wunderlicher Waschbären, sein Freund Paul, ein narzisstischer Lokalpolitiker, ein Okapi, der Bundespräsident, andere Ungeheuer und nicht zuletzt, wie sollte es anders sein, auch einige Frauen…

Marien Loha ist seit 2012 auf Slams und Lesebühnen, vornehmlich in Berlin unterwegs und ist Mitglied der Berliner Lesebühne OWUL.

www.marienloha.de