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Im Körper des Amokläufers

Interview mit Dirk Radtke

„Ich wusste manchmal nicht mehr, wo mir der Kopf steht, war hin- und hergerissen zwischen Trauer und Wut. Man will ihm eigentlich schon nach der Hälfte des Buches die Knarre in die Hand geben.“ Diese Wortmeldung zu Dirk Radtkes neuen Roman „Vergeltungsschlag – die Aufzeichnungen des Tobias B.“ ist symptomatisch: Die Leserinnen und Leser sind geschockt. Der Autor versucht in seinem Roman die Beweggründe eines jungen Amokläufers zu hinterfragen und ein mögliches Szenario zu liefern, welches ihn zu dieser Verzweiflungstat getrieben haben könnte. „Unser Sozialgefüge ist zerstört, bei vielen ist die Hemmschwelle bis auf ein Minimum gesunken.“ Und damit meint der Autor eben nicht nur diejenigen, die ausflippen, denn die medienwirksamen Gewalttaten sind doch meistens das Ende einer langen Tragödie und nicht deren Anfang. „Vergeltungsschlag“ ist nicht nur das dickste, sondern auch eines der aufwühlendsten Bücher, die bisher bei Periplaneta erschienen sind. Der Roman konzentriert sich auf die Folter hinter deutschen Gardinen, die doch eigentlich für alle sichtbar und alltäglich ist.

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Über Voltaire, Kafka und „Arschloch!“

Interview mit Mauricio Borinski

Man kann schon sagen, dass Mauricio Borinskis Debüt ungewöhnliche hohe Wellen verursacht, denn es ist böse, kratzt und verdirbt einem den Appetit auf Tzaziki. Zudem kommt der Autor quasi aus dem Nichts, ist vorher faktisch nirgends in der Welt des geschriebenen Wortes in Erscheinung getreten. Doch kurz nach seiner Veröffentlichung war die Limited Edition bereits ausverkauft und Herr Borinski beglückt derzeit verschiedene kleine und große Radiostationen mit Episoden aus seinem Werk … Einen Roman „Arschloch!“ zu nennen ist sicherlich eine Entscheidung, die man sich gut überlegen sollte. Er polarisiert, schreckt viele vielleicht ab und wird mancherorts als vulgär und ordinär abgetan.
Mauricio Borinskis Debütroman darf man aber auf keinen Fall nur nach seinem Titel beurteilen, denn der ist, trotz vieler Inhaltsstoffe, die Befremdlichkeit und Empörung hervorrufen könnten, nur die berühmte Spitze des Eisbergs…

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Die ganze Wahrheit über Cola

Von pädagogischen Schauermärchen

Ich bin immer wieder sehr überrascht, wenn Eltern im Restaurant für ihre Kinder ein Glas Cola bestellen. Ich durfte als Kind keine Cola trinken. Bestimmt bis ich 12 war. Da kamen dann immer die schlimmen Geschichten, von Fleischstücken oder Zähnen, die sich binnen weniger Stunden in einer Schüssel mit Cola auflösen, oder der Spruch meiner Oma, die Cola immer als Abgussreiniger benutzt hat und meinte, Reinigungsmittel würde man ja auch nicht trinken. Einem Kind kann man damit echt Angst machen. Es gibt sogar Videos im Internet, auf denen Würmer aus Fleisch kriechen, wenn man Cola drüber schüttet.

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Wacken Open Air 2010

200 Hektar Heavy Metal!

Wenn man künftig über das Jahr 2010 spricht, erinnert man sich bestimmt an den verregneten Frühsommer, den heißesten Juli seit Beginn der Wetteraufzeichnungen oder aber an gewaltige Flächenbrände auf russischem Boden. Ja, so ein Jahr ist doch wie eine Schachtel Pralinen – man weiß eben nie, was man kriegt. Diese Weisheit mag zwar auf Vieles zutreffen, nicht aber auf das Wacken Open Air. Denn wer sich auf Pilgerfahrt in das kleine Nest Wacken im Schleswig-Holstein´schen begibt, der weiß schon ziemlich genau, was ihn dort erwartet: das größte Heavy Metal Festival des Globus. Und das heißt sechs Bühnen und scheinbar endlose Camping-Plätze auf einer Fläche von etwa 200 Hektar! Dazu kommt ein Dorf, das vollkommen in das Festival integriert wurde, dessen Einwohner sich mit dem Mega-Event identifizieren und sich als Gastgeber für über 80.000 angereiste Metalheads aus aller Welt begreifen. Auch heuer ist subKULTUR mit seinen zwei Schreiberlingen, Jason und meiner Wenigkeit, dem Dagger, inmitten dieser Masse vertreten. Unterstützung erhalten wir von der Heavyhardes-Crew: Axel und Fuxx haben irgendwo auf den weitläufigen Camping-Gründen ihr Domizil bezogen. Sebbes und Ray sind zusammen mit uns – wie schon im letzten Jahr –  im Backstage-Bereich zuhause.

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