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Oliver Uschmann „Ich bin nicht ich!“

Interview mit dem Bestsellerautor.

Seine Hartmut-und-ich-Bücher verkaufen sich wie geschnitten Brot. Das allerdings ist nur die halbe Wahrheit (höchstens) und wahrscheinlich bei Oliver Uschmann ein durchaus positiver Nebeneffekt. Die Romane über die geilste gemischte Männer-WG aller Zeiten sind nämlich nur ein Teil einer ganzen Hui- Mania. So kann man auf der Hui-Webseite nicht nur Bücher kaufen, sondern die WG auch interaktiv besuchen und exklusive Stories lesen, Videos anschauen und so Zeuge einer einzigartigen Verschmelzung zwischen Realität und Fiktion werden… Außerdem darf man die Erfahrung machen, dass Bibliophile und Literaten manchmal auch einen guten Musikgeschmack haben… Denn im Endeffekt war es die Band Tenhi, die (als Soundtrack zum Video „Wandelgermanen“) mich dazu überreden konnte, in die Hui-Welt einzutauchen… um dann bei der Lektüre von „Feindesland“ zu jubeln und zu frohlocken. Hartmut und ich versuchen nämlich mit ihren beiden Frauen sich in Berlin eine Existenz aufzubauen… Jeder der bereits Ähnliches versucht hat, wird sich in diesem Buch wiederfinden. Jeder, der nach der Lektüre meint, „Feindesland“ sei unrealistisch, hat keine Ahnung, was in diesem Land alles möglich ist. So!

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Schenke-eine-Ziege e.V.

Interview mit Katharina Möller

Zur Weihnachtszeit wird wieder sehr viel blödsinniges Zeug verschenkt. Unter dem Baum stapeln sich seltsam riechende Badezusätze, porzelane Staubfäger in Engelsform, hässliche Kerzenhalter und Tee in ungenießbaren Geschmacksrichtungen. Allerdings kann man auch Sinnvolles verschenken. Ziegen zum Beispiel. Zugegeben, die Haltung in einer kleinen Drei-Zimmer-Wohnung wäre problematisch. Deshalb ist es noch sinnvoller, wenn man sich an den gemeinnützigen Verein Schenke eine Ziege e.V. wendet, denn dann kommt das Geschenk auch in gute Hände. Dieser Verein hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Lebensbedingungen der Bevölkerung in Uganda nachhaltig zu verbessern. Wir fanden das Konzept sehr interessant und haben uns deshalb mit Katharina Möller von Schenke-eine-Ziege e.V. unterhalten.

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„Die Fantasie ist mein Handwerkszeug“

Interview mit CKLKH Fischer

Mit der 60. Veröffentlichung bei Periplaneta wagten wir uns einmal mehr auf neues Terrain: CKLKH Fischers „Grosse Kannibalenschau“ ist der erste historische Roman im Sortiment! Er entführt den Leser ins Jahr 1899, in eine Zeit, wo in den Zoos neben Elefanten, Zebras und Löwen auch Eskimos und Beduinen aussgetellt wurden, wo Wilde auf Jahrmärkten und in Variétés zur Belustigung und Belehrung der Massen auftraten und den neugierigen Zuschauern „einheimisches Leben und Brauchtum“ vorführten. Um die Schaulust des Publikums zu befriedigen, suchten Agenten in allen Weltgegenden nach immer exotischeren „Ausstellungsobjekten“. Und so lässt CKLKH Fischer seinen Protagonisten Heinrich Hermann durch Deutsch-Neuguinea ziehen, um die idealen Wilden noch vor der Konkurrenz zu finden. Doch auch zurück in Hamburg findet Hermann keine Ruhe, denn seine Wilden streiken…

Kurz vor der Premiere des Buches sprachen wir mit CKLKH Fischer über seinen Debütroman, die notwendige Recherchearbeit und den Gemütszustand von Heinrich Hermann.

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Im Körper des Amokläufers

Interview mit Dirk Radtke

„Ich wusste manchmal nicht mehr, wo mir der Kopf steht, war hin- und hergerissen zwischen Trauer und Wut. Man will ihm eigentlich schon nach der Hälfte des Buches die Knarre in die Hand geben.“ Diese Wortmeldung zu Dirk Radtkes neuen Roman „Vergeltungsschlag – die Aufzeichnungen des Tobias B.“ ist symptomatisch: Die Leserinnen und Leser sind geschockt. Der Autor versucht in seinem Roman die Beweggründe eines jungen Amokläufers zu hinterfragen und ein mögliches Szenario zu liefern, welches ihn zu dieser Verzweiflungstat getrieben haben könnte. „Unser Sozialgefüge ist zerstört, bei vielen ist die Hemmschwelle bis auf ein Minimum gesunken.“ Und damit meint der Autor eben nicht nur diejenigen, die ausflippen, denn die medienwirksamen Gewalttaten sind doch meistens das Ende einer langen Tragödie und nicht deren Anfang. „Vergeltungsschlag“ ist nicht nur das dickste, sondern auch eines der aufwühlendsten Bücher, die bisher bei Periplaneta erschienen sind. Der Roman konzentriert sich auf die Folter hinter deutschen Gardinen, die doch eigentlich für alle sichtbar und alltäglich ist.

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Über Voltaire, Kafka und „Arschloch!“

Interview mit Mauricio Borinski

Man kann schon sagen, dass Mauricio Borinskis Debüt ungewöhnliche hohe Wellen verursacht, denn es ist böse, kratzt und verdirbt einem den Appetit auf Tzaziki. Zudem kommt der Autor quasi aus dem Nichts, ist vorher faktisch nirgends in der Welt des geschriebenen Wortes in Erscheinung getreten. Doch kurz nach seiner Veröffentlichung war die Limited Edition bereits ausverkauft und Herr Borinski beglückt derzeit verschiedene kleine und große Radiostationen mit Episoden aus seinem Werk … Einen Roman „Arschloch!“ zu nennen ist sicherlich eine Entscheidung, die man sich gut überlegen sollte. Er polarisiert, schreckt viele vielleicht ab und wird mancherorts als vulgär und ordinär abgetan.
Mauricio Borinskis Debütroman darf man aber auf keinen Fall nur nach seinem Titel beurteilen, denn der ist, trotz vieler Inhaltsstoffe, die Befremdlichkeit und Empörung hervorrufen könnten, nur die berühmte Spitze des Eisbergs…

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