
Periplaneta ist ein Verlag- und vieles mehr.
Wir verlegen Bücher, eBooks, Hörbücher und was die Literatur im Laufe der Zeit noch so an medialen Entwicklungen ereilen wird. Literatur indes ist ein sehr dehnbarer Begriff und er soll auch bei Periplaneta elastisch bleiben. Ansprüche an das , was man so Kunst nennt, sind individuell, so auch der an das geschriebene Wort. Wir haben auch unsere eigenen Vorstellungen davon und wollen sie nicht erklären. Sie sollen sich in unserer Produktpalette spiegeln. Das ist ein ehernes Ziel, ebenso das der Familie, des eingeschworenen Kreises, der sich unter diesem Banner verwirklicht- dem Zeitgeist trotzen, anstatt ihm zu entsprechen. Und dies bedeutet heute zu allererst, Herzblut und Begeisterung zu entwickeln, anstatt Rendite, Ramsch und Kurzweil siegen zu lassen.
Deshalb achten wir auf inhaltliche Relevanz und auf Qualität. (Ja, auch wenn man es den Büchern nicht ansieht: Wir drucken auf ökologischem Werkdruckpapier!) Der persönliche Kontakt zu unseren Autorinnen und Autoren ist uns ebenso wichtig, wie der zu unseren Produktionspartnern. Wir drucken in Deutschland. Wir drucken kleine Auflagen, sind aber in der Lage, große Stückzahlen bedarfsgerecht zu produzieren. Wir ersetzen große Lagerbestände durch Flexibilität. Wir ersetzen Bürokratie und lange Produktionswege durch Technologie.
Das hat auch ökologische Gründe. Verramschung und Makulierung sind nicht mehr zeitgemäß. Das gilt auch für die Audiobooks. Keine Großauflagen im Zeitalter der digitalen Medien. Und vor allem: Kein versteckter Kolonialismus! Inlandproduktion ist allerdings teuer. Dementsprechend sind unsere Gewinnspannen geringer, weil wir unsere Preise marktfähig halten. Realisieren kann man Periplaneta daher nur mit idealistischem Ansatz und mit eigenverantwortlich agierenden Mitarbeitern. Periplaneta ist also ein Hybrid aus Kulturbetrieb und Unternehmen. Ein Kulturbetrieb, der frei sein will und deshalb wirtschaftlich arbeitet, anstatt Geld zu verbrennen, was ihm nicht gehört, ist in der Tat etwas Neues. Natürlich wollen wir auch Geld verdienen, natürlich wollen wir auch den Bestseller. Aber wir wollen auch ohne ihn nachhaltig wirtschaften können und wir wollen ihn nicht um jeden Preis.
Wir liefern selbst aus und bieten dem Endkunden einen Service, den sich eigentlich nur die „Großen“ leisten können, weil sie ihn mit Masse kompensieren können. Wir dagegen bedienen uns dafür der multimedialen Welt und der neuen Informationsmedien, wir arbeiten in vollkommen flexiblen Personalstrukturen. Wir sind frei und unabhängig, machen die meisten Dinge selbst.
So vereint Periplaneta als Mediengruppe eine kleine Produktionsfirma und ein Studio mit Namen Silbenstreif, Veranstaltungsreihen und diverse Label. Damit wollen wir, wie der Name schon sagt, uns verbreiten. Unsere Produkte über den Planeten bringen.
Doch Periplaneta will als Verlag und Mediengruppe nicht nur hinaus in die Welt. Wir wollen die Welt retten! Das ist natürlich ein recht ambitioniertes und hochgestecktes Ziel, und alle auf einmal zu retten, daran sind schon ganz andere Organisationen gescheitert. Und so beginnen wir im Kleinen, bei dem Leser oder Hörer der Geschichten, die wir verlegen oder vertreiben. Denn es werden heute viel zu wenig gute Geschichten erzählt – also Geschichten, die die Menschen weiter bringen und nicht nur von ihrem Dasein ablenken. Mit Periplaneta soll man Spaß an der Erweiterung des Horizontes haben, sich in Erzählungen wiederfinden können oder einmal etwas ganz anderes lesen, hören oder sehen, als das immerzu Gewohnte.
Das Maskottchen von Periplaneta, die Großschabe, hat über die 350 Millionen Jahre, die es dieses Insekt schon gibt, eine erstaunliche Überlebensstrategie entwickelt. Die Schaben blieben über diese extrem lange Zeit in ihrer Form fast unverändert und trotzdem waren sie in der Lage, sich auf immer neue Situationen, wie Kontinentaldriften, Gebirgsbildung, Eiszeiten oder Hitzewellen, einzustellen.
So haben wir uns das auch für Periplaneta gedacht. Wir wollen uns treu bleiben und mit unseren Produkten dennoch variabel sein, zumindest bis zur nächsten Eiszeit 😉
Marion Alexa Müller und Thomas Manegold im Oktober 2007 und im März 2009