Die Post verlangt ab sofort Geld von den Selbstabholern (Eine Mikrokolumne von ToM)
Der Deutschen Post ist alles zuviel. Naja, eigentlich gibt es sie gar nicht mehr, diese Post. Sie ist ein Phantom. Den Schalterdienst übernahm einst die nur zufällig namensähnliche Postbank. So aus Kulanz. Jedenfalls ist man nicht müde, das jedem Kunden mitzuteilen, der eben kein Stromabo oder Konto beantragen will, sondern ein faktisches Postproblem hat. Auch der Paketdienst wurde längst von einer Zeitarbeitsfirma namens DHL übernommen.
Warum kostet ein Postfach jetzt Geld? Weil die Kosten steigen … Aha. Die steuerzahlerbezahlten Hütten, in denen die gelben Blechschlitze der Selbstabholenden rumstehen, sind mit sattem Gewinn an eine Imobilienfirma verkauft, und deshalb ist jetzt eben Miete dafür fällig … Ich hab immer gedacht, ich tue der Post einen Gefallen, wenn sie die an mich adressierte Post in eine Sammelstelle kippen kann. Ich komme mir vor wie ein Mensch, der immer artig am Bahnhof an der Haltestelle ausgestiegen ist und jetzt angeschnauzt wird, weil es viel einfacher wäre, wenn der Zug bis vor die Haustür führe …
Vergessen wir nicht, dass jeder Brief, in dem mehr als zwei Blätter Klopapier drin sind, mittlerweile satte 1.45 € kostet. Steuerfreie 1,45 € … wofür eigentlich?? Jaaa, stimmt … für Transport und die … Zustellung … was? … ja, ja richtig … Kuvert und Tinte kostet extra, und schreiben muss man auch selbst … nur der Tansport und die Zustellung von Sendungen gegen Geld … Das ist das Konzept hinter der Post. Sie versuchen mir also das, was ich mit der Briefmarke kaufe, auch noch als Gefallen hinzustellen. Oder zumindest als immer schwieriger werdendes Problem. Was kommt als nächstes? Irgendwann sind diese 1,45 EUR wahrscheinlich auch nur noch für die Absendung. Ankunft wird dann extra kosten.
Jetzt sollen die Postfächer also Geld kosten, entweder, weil es wohl billiger ist, die umfangreiche Geschäftspost von den notorisch unterbeschäftigten und hoffnungslos überbezahlten PostausträgerInnen persönlich vorbeibringen zu lassen. Oder weil man mit der Bequemlichkeit der Deutschen Postselbstabholer rechnet, die diese angepeilten unf … assbaren 15 Millionen € Miete pro Jahr zahlen werden, weil die Adressumstellung so nervig ist.
Wir haben aber ein bisschen Restehre im Leib und verkünden hiermit:
ANNO 2017 GIBT ES FÜR PERIPLANETA, SUBKULTUR UND ANVERWANDTES NUR NOCH EINE ADRESSE:
PERIPLANETA – BORNHOLMER STR. 81A – 10439 BERLIN
Möge unsere Postbotin uns verzeihen.