Beschreibung
„Es braucht nur einen winzigen Funken, der das, was in uns schlummert, in ein gleißendes Inferno verwandelt, einen winzigen Funken, der uns die Grenzen unseres Lebens sprengen und uns in den Wahnsinn abgleiten lässt. Der menschliche Geist ist wie ein mit Benzin übergossener Haufen alter Autoreifen. Er kann sein eigener Scheiterhaufen werden. Wir müssen nur so mutig – oder so dumm sein, das Streichholz anzuzünden.“
Was, wenn du jede verrückte Idee, jeden zerstörerischen Impuls ausleben könntest? Das ist die Frage, die sich Thorsten stellt, als sein bester Freund, der charismatische, nun schwerkranke David ihn und seine Freunde dazu auffordert, ihm ein paar unvergessliche letzte Tage zu bereiten. Die acht einst unzertrennlichen Menschen lassen sich auf ein Abenteuer ein, auf dessen brachiale Konsequenzen sie nicht vorbereitet sind.
Mit Florian Langbein geht ein weiterer Slam-Poet bei Periplaneta unter die Romanciers. „Wetterleuchten“ ist ein furioser Entwicklungsroman, der sich aus einer ungewöhnlichen Perspektive mit gegenwärtigen gesellschaftlichen Entwicklungen und Phänomenen auseinandersetzt.
velbi (Verifizierter Käufer) –
Ein durchaus empfehlenswertes Buch, das auch nach-
denklich macht.
Das letzte Drittel ist am spannendsten bis zur letzten Seite.
Karen Lottegier –
Wetterleuchten von Florian Langbein
‘Wetterleuchten’ hat mich umgehauen. Es fängt alles ganz harmlos an. Einige Schulfreunde treffen sich nach langer Zeit wieder. Eine Woche gemeinsamer Urlaub ist geplant, aber es läuft anders. David, der alle eingeladen hat, ist krank und wird bald sterben. Viel Alkohol fließt und der genial verrückte Plan entsteht, alle memorablen Erinnerungen von früher nochmal gemeinsam zu erleben. Von Himbeeren klauen aus dem Garten von Frau Kugel, einer Kneipenschlägerei bis hin zu Molotowcocktails gegen eine Felswand im Wald schmeißen. Aber das Ganze wandelt sich schon schnell in einem Albtraum.
Wie aus einer Gruppe Freunde eine Terroristengruppe wird, wird in diesem Buch auf sehr starke Weise beschrieben. Das Ganze wird durch die Erzählperspektive verstärkt. Thorsten Lagerstätt, der beste Freund von David, hat alles was damals passiert ist aufgeschrieben. Dieses Buch ist sozusagen sein Manuskript, sein Tatsachenbericht. Weil es in der Ich-Perspektive beschrieben ist, fühlt man sich als Leser eins mit dem Erzähler. Man erfährt seine Gedanken, seine Zweifel und seine Euphorie. Man will gar nichts damit zu tun haben, will schreien, will losrennen, will einfach weg aus dem Wahnsinn, aber man kann einfach nicht aufhören mit lesen.
Mich hat dieses Buch auf jeden Fall wahnsinnig gemacht. Ich habe es im Zug gelesen und bin fast in Tränen ausgebrochen, weil es mich so berührt hat. Die Protagonisten sind eigentlich ganz sympathisch, aber sie lassen sich mitschleppen. Sie haben absolut keine Ahnung davon, was sie anstellen und was sie an Schmerzen und Leid verursachen. Das hat mich wütend gemacht. Sie lebten wie im Rausch bis die Realität sie wieder einholte.
Das Lesen war für mich wie eine emotionaler Achterbahn und die Geschichte wird mich noch eine Weile beschäftigen. Großartig geschrieben.