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Solange wir Gin haben, ist nichts verloren

Baumweltensaga - periplaneta

Ein Interview mit Barbara Fischer

Frühlingsanfang 2021 ist Barbara Fischers dritter Roman „Frigg“ bei Periplaneta erschienen. In der Fantasy-Erzählung geht es um eine junge Frau, die auf einer Reise sich selbst näher kommt und schließlich mithilft, eine ganze Welt zu retten. Silvia Klein hat mit der Autorin über Toleranz, persönliche Pandemie-Überlebenstipps und alte Sagen gesprochen.

Fangen wir doch gleich mit den großen Fragen an: In deinem neuen Buch kommt auch die Liebe nicht zu kurz – es geht unter anderem um eine enge Beziehung. Allerdings haben die beiden Liebenden zumindest eine räumliche Distanz zu überbrücken – glaubst du an die alles überwindende Liebe, die allen Umständen trotzt?

B.F.: Liebe ist für mich mehr als ein Gefühl, sie hat auch eine verständige Komponente. Erst wenn die beiden Seiten zusammenkommen, kann die Liebe dauerhaft bestehen und allen Umständen trotzen. Lilith und Heimdall, aus dem ersten Band “Lilith“, haben beospielsweise eine sehr tiefe Beziehung, die sie dank ihrer magischen Fähigkeiten auch über eine sehr weite Entfernung leben können. Sie sind für mich exemplarisch dafür, dass die Magie der Liebe sich darin ausdrückt, den oder die Andere nicht festhalten zu wollen.

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In Frankfurt sind Schusswaffen anscheinend recht normal

Thorsten Morawietz - periplaneta

Ein Interview mit Thorsten Morawietz.

2020 ist in der Edition Totengräber der Thriller “DER ELIMINIERER” von Thorsten Morawietz erschienen. Ein Auftragsmörder und eine Auftragsmörderin reisen darin um die Welt und erledigen allerhand Botschafter, Pädophile und Wirtschaftsbosse. Dabei schafft “DER ELIMINIERER” den Balanceakt zwischen ernster Crimestory und einer wunderbar überzeichneten Persiflage des Genres. Das ist mitunter krasser Humor in einer bösen Welt, in der die Rollen GUT und BÖSE erschreckend klar verteilt sind, auch wenn sie dicht beieinander liegen.

Laura Alt hat mit dem Autor, Theatermenschen und Abenteurer Thorsten Morawietz über Gewalt, über die Kunst- und Kulturszene während der Covid-19-Pandemie und über den Dreh der Kurzfilme gesprochen, die im Buch als weitere Kapitel hinter QR-Codes versteckt sind.

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„Schreiben ist vergleichbar mit Atmen“

Heidi Lehmann - periplaneta

Ein Interview mit Heidi Lehmann.

Im Frühjahrsprogramm ist bei Periplaneta der Familienroman „Bienenjunge“ erschienen. Die Hamburger Autorin Heidi Lehmann erzählt darin einfühlsam die Geschichte von Kai, der gegen alle Widrigkeiten versucht, seinem autistischen Sohn Cosmas ein gutes Leben zu ermöglichen. Laura Alt hat mit Heidi Lehmann über Inklusion, Bildung und Kunst gesprochen.

Das Thema Autismus ist in der Öffentlichkeit nicht präsent. Wie hast Du zu diesem gefunden und warum hast Du einen Roman darüber geschrieben?

H.L.: Viele Menschen sind daran interessiert, Autismus zu begreifen. Leider fehlt häufig eine tiefere Betrachtung, die unterschiedliche Perspektiven einnimmt, wenn in Medien darüber berichtet wird. Vermutlich auch deshalb, weil Autismus nicht erklärbar ist. Das war einer der Gründe, warum ich diesen Roman schrieb. Dazu kam noch, dass sich mir Figuren aufdrängten, deren Leben mit Widerständen und Zweifeln verbunden sind. Der Gedanke, wie sie damit umzugehen lernen, hat mich fasziniert.
Außerdem gibt es einen persönlichen Hintergrund. Bei meinem elfjährigen Sohn wurde im Alter von neun Jahren Frühkindlicher Autismus diagnostiziert. Aber schon bevor die Diagnose feststand, habe ich mich intensiv mit Autismus auseinandergesetzt. Ich habe durch den Autismus meines Sohnes sehr viel gelernt und lerne immer weiter mit ihm.

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„Helden sind immer gut für die Auflage“

David Jonathan - Periplaneta

Ein Interview mit David Jonathan.

Ende 2019 ist bei Periplaneta der Roman „Akilah und die Legende von Bashir“ erschienen. Dieser erzählt die Geschichte des Jungen, der laut Medienberichten den Krieg in Syrien ausgelöst haben soll, indem er ein regimekritisches Graffiti an eine Wand in Daraa sprühte. Laura Alt hat mit dem Autor und Journalisten David Jonathan über die Themen Flucht, Integration und Medien gesprochen.

Was hat Sie dazu motiviert, einen Roman über das Thema Flucht zu schreiben?
D.J.: Schon seit einigen Jahren treffe ich mich regelmäßig mit geflüchteten Menschen, viele von ihnen haben mir von ihrer Flucht erzählt. Das sind oft sehr bewegende Geschichten, sowohl von Mitgefühl als auch von tiefen menschlichen Abgründen. So fließen in dem Roman Recherche, eigene Erlebnisse und Fantasie zusammen.

Wieso dann eine Geschichte über einen Mythos?
D.J.: Zunächst war es für mich die Geschichte über den Jungen, der in Syrien den Krieg ausgelöst haben soll. Es gibt verschiedene Artikel, die erst von einer Gruppe Kinder berichten, dann schließlich von einem einzelnen Jungen, einem Anführer. Die Details wie Alter und Name variieren, der Kern der Geschichte bleibt aber konstant. Ich habe mich gefragt, wie sich so ein Produkt unserer Fantasie fühlen würde, wenn es zum Leben erwacht. Während des Schreibens wurde mir schnell klar, dass der Junge aus Syrien fliehen muss, denn ich las ein Interview, in dem behauptet wurde, er halte sich inzwischen in Österreich auf. Außerdem konnte er auch deshalb nicht in seiner Heimat bleiben, weil er als Symbolfigur des Krieges von allen Seiten gesucht wurde.

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Von ehrlicher Kunst außerhalb des Affengeheges

Calvin Kleemann

Ein Interview mit Calvin Kleemann.

Calvin Kleemann ist leidenschaftlicher Bühnenpoet. Dem junge Performancekünstler ist Pathos und Theatralik alles andere als fremd, und doch ist er so authentisch, dass man aufspringen, zu ihm eilen und sagen möchte: „Setz dich einen Moment, beruhig dich, das geht vorüber.“ Nicht umsonst bekam er von der Bochumer Literaturszene den Beinamen „Der letzte Poet“ verpasst. Wir sprachen mit ihm über sein neues Buch „Sumpfblüte“, über seine kleine Tochter, Kinski und Florian Silbereisen.

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