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Phantastische Flora

In Jesko Haberts Roman „Tiefsommer“ haben sich einige Bauern auf ein ganz besonderes Agrarprodukt spezialisiert: Ballonpflanzen. Diese kautschukartigen, mit extra leichtem Biogas gefüllten Früchte können zu handlichen „Luftballons“ heranwachsen, aber auch zu „Fesselballons“ oder „Zeppelinen“, die groß genug sind, um mehreren Menschen gleichzeitig als Transportmittel zu dienen. Mit Stahlseilen werden Gondeln an ihnen befestigt; Seitenruder, Laufgewichte und Ventile garantieren ihre Manövrierfähigkeit. Angesichts dessen, dass selbst kleinere Luftschiffe mehrere Dutzend Meter lang sind, muss das Gas in ihrem Inneren wirklich sehr leicht sein oder sie ehrfurchtgebietend groß.

Jesko Haberts Zeppelinplantagen gehören definitiv zu den interessantesten Beispielen fantastischer Flora, die mir in letzter Zeit begegnet sind, und geben einen hübschen Anlass ab, über einen seltener beachteten Aspekt fantastischer Literatur zu sprechen: fiktive Pflanzen. Phantastische Flora weiterlesen

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”Cats sleep everywhere”

Viola Nordsieck @ Lange Nacht der Subkultur

Erlebnisbericht Lange Nacht der Subkultur.

Am Freitagabend, den 21. September, kamen fünf Künstler aus dem In- und Ausland im proppenvollen Periplaneta Literaturcafé zusammen, um für die vierteljährliche Lange Nacht der Subkultur auf der Bühne zu stehen. Vorgetragen wurden dabei die unterschiedlichsten Werke – allesamt wie immer weit abseits des Mainstreams. Bis auf den letzten Platz war das Periplabeta Literaturcafe besetzt. Auf Stühlen, Sofa und dem Boden sitzend lauschte das Publikum den skurillen Werken, die die fünf Künstler zum Besten gaben. ”Cats sleep everywhere” weiterlesen

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René Sydow ist NRW Landesmeister im Poetry Slam

René Sydow ist der neue NRW-Meister im Poetry Slam. Der 38-jährige Kabarettist, Schriftsteller, Schauspieler und Filmemacher gewann mit seinem Text “Auf sie mit Gefühl” am Samstag, den 06.10.2018 im ausverkauften Kulturhaus zu Lüdenscheid vor Oscar Malinowski und U20 NRW-Meisterin Elena Nern.

Wir gratulieren.

René Sydow ist derzeit mit seinem dritten Kabarettprogramm “Die Bürde des weisen Mannes” auf den deutschen Kabarett- und Schauspielbühnen zu sehen. Zu seinen Programmen “Gedanken los” und “Warnung vor dem Munde” sind bei Periplaneta die Bücher mit CD erschienen. René Sydow ist mit diesem Sieg für die deutschsprachigen Meisterschaften im November in Zürich qualifiziert.

WDR-Nachricht

 

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Panzerbeere vs. Alligatorbirne – Wissenswertes über die Avocado

Obwohl sie zweifellos ein Symbol urbaner Kultur sind, kommen Avocados in Felix Bartschs Großstadt-Satire „Wer Avocado sagt, muss auch Bionade sagen“ exakt einmal vor – im Titel. Diesem verdanke ich übrigens eine Geschäftsidee. Ich habe den Buchtitel während des Lektorats regelmäßig mit AvoBio abgekürzt – und war völlig überrascht, als ich herausfand, dass der Name noch keine Marke ist. Jetzt muss ich mir nur noch ein avocadohaltiges Produkt einfallen lassen.

Avocado-Kontroversen (Avocontroversen?)

Vielleicht realisiere ich aber dann vorzugsweise eine Produktidee mit synthetischen Avocados (biologisch abbaubarer Topfweihnachtsbaumschmuck?), denn die Früchte sind umstritten und nicht ungefährlich.  Das als „Avocado Hand“ bezeichnete Ergebnis abgerutschter Messer beim Avocado-Schneiden hat schon den einen oder anderen Fan der dunkelgrünen Frucht in die Notaufnahme gebracht, weswegen in England eine Zeitlang warnende Etiketten im Gespräch waren. Panzerbeere vs. Alligatorbirne – Wissenswertes über die Avocado weiterlesen

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Von Sanddorn und Plazenta-Tatar

VERA bei Vision & Wahn (c) Gert Schober

Lesebühne Vision & Wahn am 3. September 2018.

Mit dem Monatsthema “Kreidezeit” startete die periplanetarische Lesebühne in den Herbst. Unter dem Einfluss von reichlich Kuchen, Bier und Apfelschorle gaben unsere Künstler Alles auf der Bühne.  Robert Rescue (Brauseboys) erzählte von Sanddorn-versifften Urlaubsinseln, Minimalismus und Seepferdchen-Pyjamas. Neu-Periplanetaner Henrik Lode bekam für beide Texte Zwischenapplaus, denn sie beinhalteten das Monatsthema “Kreidezeit”. Und das bei Texten mit faulen Friedhofsgrabgräbern und Müttern, die ihre Plazentas doch ziemlich skurril wiederverwerten. Thomas Manegold berichtete über sein kulturelles Exil in der Provinz sowie gesellschaftlich-prägende Daumenschrauben. Spontan war Hannah Haberberger noch ins Line-Up reingerutscht mit einem Text über die Trennungs-Melancholie von schulzeitlichen Skaterboys. Die Singer-Songwriterin VERA begleitete den Abend mit zarten, wunderbar vollen Klängen und füllte so den ganzen Raum mit ihrer kräftigen Stimme und hinreißenden Songs.

Den visuellen Rückblick gibt es hier. Von Sanddorn und Plazenta-Tatar weiterlesen