Zwischen mir und mir (Buch)

(2 Kundenbewertungen)

12,50 

CHARLOTTE FRITSCH: Zwischen mir und mir – Sommerferien in der Psychiatrie
Periplaneta Berlin, Edition Blickpunkt, Buch, Softcover 160 S., 19 x 13,5 cm, Print ISBN: 978-3-943876-62-8, GLP: 12,50 € (D)

Beschreibung

Die sechzehnjährige Christin freut sich auf ihre Sommerferien. Doch nach einem kurzen Gespräch mit einer Psychologin ist plötzlich alles anders. Christin wird als manisch-depressiv diagnostiziert und statt Strandurlaub mit Freunden heißt es: Jugendpsychiatrie.

In einer sehr persönlichen Erzählung wird der Lesende mit der Frage konfrontiert, wo Individualität aufhört und Krankheit anfängt. Und ob nicht hinter den meisten Persönlichkeitsstörungen eher ein Trauma steckt, das mit Pillen gar nicht therapierbar ist.


 

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2 Bewertungen für Zwischen mir und mir (Buch)

  1. griti_s

    Ich bin auf das Buch eher zufällig, durch Recherchen im Internet, gestolpert.
    Obwohl das Buch eher an Jugendliche gerichtet ist und sich dies auch im Schreibstil widerspiegelt, war es für mich als “Ältere” trotz allem nicht zu salopp und gleichgültig geschrieben. Im Gegenteil versteht Charlotte Fritsch sehr gut, trotz ihres jungen Alters, ernste und tiefgründige Themen so zu beschreiben, dass es beim Lesen nicht überfordert. Ich konnte mich beim Lesen immer wieder dabei ertappen, dass ich mich in die verschiedenen Charaktere reinversetzen konnte und mein eigenes Handeln und meine Erfahrungen reflektierte. Wie arbeite ich als Pflegefachkraft? Bin ich als Mutter gut genug und kann meine eigenen Kinder in den nächsten Jahren individuell durch die Pubertät begleiten? Wie war ICH als Jugendliche? Welche von meinen pubertären Verhaltens- und Denkweisen hätte man ebenfalls als “anders” einordnen können?
    Charlotte Fritsch ist ein guter Roman gelungen, den ich sofort weiterempfehlen würde.

  2. vanessa.franke93

    Unterhaltsamer Wahnsinn

    Wie anstrengend die Pubertät war, daran erinnert man sich als erwachsene Leserin spätestens nach der Lektüre dieses Buchs. Die sechszehnjährige Ich-Erzählerin Christin steckt nicht nur mittendrin, sondern erhält zudem die Diagnose “manisch-depressiv” und muss deshalb ihre Sommerferien in der Jugendpsychiatrie anstatt im Urlaub mit Freunden verbringen. Dort muss sie sich mit angsteinflößenden Therapeuten und nervenraubenden Mitpatienten herumschlagen, von denen jeder sein eigenes Päckchen zu tragen hat: Magersucht, Wahnvorstellungen, Depression und dazwischen auch noch der ganz normale jugendliche Wahnsinn, erste Liebe und sexuelle Erkundungen. Doch wo hört pubertäre Zerrissenheit auf und wo beginnt Krankheit? Eine berechtigte Frage, welcher das Buch auf wenig plakative Weise nachgeht und versucht im Fall von Christin eine individuelle Antwort zu finden. In mitreißendem Erzähltempo beschreibt die gerade mal zweiundzwanzigjährige Autorin den Klinikalltag und bleibt dabei stets dicht an ihrer Hauptfigur, deren Wahrnehmungen und Gedanken durch erlebte Rede lebendig erscheinen. Der Leser wird dadurch schnell in die Handlung hineingesogen und kann sich Figuren und Schauplätze dank der vielen frechen Dialoge und der detailreichen, aber prägnanten Beschreibungen lebhaft vorstellen. Das mag wohl mitunter daran liegen, dass die Autorin selbst einen Klinikaufenthalt im Alter von sechszehn Jahren hinter sich hat und diese Erfahrungen als Inspiration für ihren Debütroman nutzte, wie es in der Vorbemerkung heißt. Für ihre Geschichte scheint sie sich wieder vollständig in ihr damaliges Ich hineinversetzen zu können mitsamt Trotzhaltung und Jugendsprache, die jedoch mitunter etwas zu gewollt daherkommt und den Leser ein wenig strapazieren kann. Aber wie schon gesagt: Pubertät ist nun mal anstrengend. Ein unterhaltsames, leicht zu lesendes Buch, das sich aber aufgrund der Erzählweise am meisten für junge Leser lohnt, die sich in der Altersgruppe der Protagonistin bewegen.

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